Presseberichte
2013
Jahres-Abschlusskonzert des MGV Teveren mit einer besonderen Note
Von: Henning Buth, Geilenkirchener Zeitung vom 11. November 2013 Geilenkirchen-Teveren.
Das Abschlusskonzert des MGV Teveren findet am Samstag, 7. Dezember, im „Festsaal“ der Grundschule im Ortsteil Teveren statt.
Unter der bewährten Leitung des langjährigen Dirigenten und Chorleiters Gerd Gerardts bringen die Sänger eine viel versprechende Mischung von berühmten Gesangstücken aus Oper, Operette, Musical und beliebten Volksweisen zu Gehör, darunter so bekannte Komponisten wie Verdi, Strauß, Gounod, Flammen,Groll und Sartori. Besonders stolz ist der MGV Teveren darauf, dass er in diesem Jahr mit Constant Notten am Piano und Margried Laumen-Schlössels als Sopran-Solistin zwei Musik-Interpreten mit internationaler Reputation für die Mitgestaltung des Konzerts gewinnen konnte.
Constant Notten ist Absolvent des Conservatoriums Maastricht und spezialisiert auf Kammermusik, er nahm an vielen Meisterklassen teil, erfreute sich wiederholter Engagements mit dem „Limburgs Symfonie Orkest“ und ist Besuchern früherer Konzerte des MGV als Pianist des Salonorchesters „Dacapo“ bekannt. Die in Sittard geborene Sopranistin Margried Laumen-Schlössels hat ihre Karrierewurzeln gleichfalls am Conservatorium Maastricht.
Dort ist sie noch heute als Lehrerin für Gesang tätig und ist fest angestellt als Kantor in der Kathedrale von Roermond. Als Sopranistin gastiert sie an vielen Bühnen in Rollen aus Oper, Operette, Musical und Oratorien. Beide Gäste versprechen, dem Abschlusskonzert des MGV eine besondere und schwungvolle Note auf hohem Niveau zu verleihen.
Das Konzert beginnt um 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr). Eintrittskarten zum Konzert sind im Vorverkauf über die Chormitglieder und an der Abendkasse zu erhalten. Telefonische Anfragen zur Verfügbarkeit und Reservierung von Eintrittskarten unter Telefon 02451/5476 (Dieter Söhnen). Weitere Kontakte und Informationen über den MGV einschließlich Konzertprogramm unter www.mgv-teveren.de im Internet.
2012
In Stimmung der Kaffeehäuser und Walzerseligkeit
Von: Johannes Gottwald, Geilenkirchener Zeitung vom 13. Dezember 2012
Herrlich schwingend im Ton, kraftvoll wie sensibel in der Musik: Der Männergesangverein Teveren unter der Führung von Gerd Geradts im Konzert mit dem Salonorchester Da Capo. Foto: Gottwald
Geilenkirchen. In der Sporthalle der Teverener Grundschule standen zwar schon die Tannenbäume auf der Bühne, aber das Abendprogramm blieb davon unberührt. Vielmehr unternahm der MGV Teveren eine Zeitreise in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.
Genau genommen in die Welt der Kaffeehäuser, Etablissements und Salons der Stadt Wien zur Zeit von Kaiser Franz-Joseph I. Daher hatte man auch das renommierte Salonorchester „Da Capo“ aus den Niederlanden eingeladen, das eine zusätzliche Attraktion bildete.
Der Zeitpunkt war mit Bedacht gewählt, denn der MGV Teveren feierte ein kleines Jubiläum: Vor 95 Jahren wurde das Ensemble von dem Dirigenten Josef Plum gegründet.
Der „Fliegermarsch“ von Hermann Dostal bildete einen flotten Auftakt, mit der temperamentvollen „Annen-Polka“ von Johann Strauß war man dann ganz in der Atmosphäre der KuK-Zeit angekommen. Der Wiener „Walzerkönig“ und sein gleichnamiger Vater (der Komponist des Radetzky-Marsches) waren an diesem Abend gleich mehrmals im Programm vertreten. Und das war durchaus legitim, denn im 19. Jahrhundert beherrschte die „Strauß-Dynastie“ die Szene der Unterhaltungsmusik im habsburgischen Wien.
So rauschte auch die Schnellpolka „Leichtes Blut“ witzig und geistreich vorbei, und das breit angelegte „Wein, Weib und Gesang“ erzählte mit romantischer Gefühlsseligkeit, wie Adam und Eva im Paradies mit Gottes Hilfe die Vorzüge des Rebensafts, der Liebe und der Musik für die Menschenwelt entdeckten. Das Geschehen mündete – wie kann es bei Johann Strauß anders sein – in einen Wiener Walzer aus, der das Resümée zog: Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang.“
Dabei verschmolzen die Chorsänger und das Salonorchester unter dem Dirigat von Gerd Geradts zu einem vorzüglich harmonierenden Klangkörper, der alle gemeinsam ausgeführten Stücke an diesem Abend souverän meisterte.
Die nächsten fünf Beiträge gehörten dann dem Salonorchester allein, hatten aber nicht minder Schönes und Interessantes zu bieten. Schon bei dem „March Vienniose“ aus der Feder des großen Geigenvirtuosen Fritz Kreisler zeigte der Orchesterleiter Ernest Frissen sein vorzügliches Können, erst recht aber bei den herrlich klingenden Violinsoli in den „Ballsirenen“ aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehar. Das Publikum war so entzückt, dass es die bekanntesten Melodien („Lippen schweigen, lockt zum Reigen…“) mitsummte. Damit war der Funke übergesprungen. Ernest Frissen zeigte auch seine Kunst als Stehgeiger, indem er die Bühne verließ und durch die Gänge der Zuhörerreihen schritt.
Auch bei den zart hingetupften Pizzicati der „Serenata“ von Enrico Toselli und dem prachtvollen Walzer-Potpourri aus der „Csardasfürstin“ von Emmerich Kalman zeigten die Musiker von „Da Capo“, die allesamt Absolventen der Hochschule von Maastricht sind, eine großartige Leistung.
Nach der Pause folgten weitere rein instrumentale Beiträge. Einen Ausflug nach Paris bildete „Barcarole und Can-can“ aus der Operette „Hoffmanns Erzählungen“ von Jaques Offenbach. Wie Ernest Frissen erläuterte, waren die Salonorchester auch noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein in vielen europäischen Metropolen verbreitet und bildeten einen wichtigen Broterwerb für viele Musiker in einer Zeit, die noch keine Discjockeys und CD-Player kannte.
Die nächsten drei Stücke erinnerten daran, dass die Stadt Wien zur Habsburgerzeit ein Schmelztiegel für die vielen Völker des Donauraumes war. Dies lässt sich noch heute an den Familiennamen ablesen, die nicht selten slawischer oder ungarischer Herkunft sind. Der „Ungarische Tanz Nr. 6“ zeigte die Vorliebe des gebürtigen Hamburgers Brahms für die südosteuropäische Folklore, und „Im Zigeunerlager“ von Max Oschelt feierte die Puszta-Romantik der Donaumonarchie fröhliche Urständ. Die „Csardas“ von Vittorio Monti begann zunächst verhalten mit weit ausschwingen Violinsoli und endete mit einem wild dahinstürmenden Furioso. An die Wiener Winterfreuden erinnerte der „Schlittschuhläufer“ von Emile Waldteufel – und auch diesmal spielte das Wetter mit, denn Teveren lag an diesem Abend rund um die Halle noch unter einer Schneedecke.
Die letzten vier Auftritte gehörten dem MGV Teveren, der unter der wiederum professionellen Begleitung von „Da Capo“ zunächst den Einzugsmarsch aus dem „Zigeunerbaron“ und danach die sentimental-beschwingten „Rosen aus dem Süden“ von Johann Strauß intonierte. Frisch und prickelnd kam die „Tritsch-Tratsch-Polka“ (ebenfalls von Johann Strauß) daher, und beim „Weißen Rössl“ konnte das Publikum sich zurücklehnen und von der Alpenromantik des Salzkammergutes träumen – der perfekte Ausklang eines „kleinen“ Chorjubiläums.